Ein Erlebnisplan ist ein informell-umweltpädagogisches Feinkonzept, entweder für eine ganze Einrichtung, z. B. ein Schutzgebiet, ein Museum, einen Zoo oder einen botanischen Garten (Masterplan), oder auch selektiv für einen wesentlichen Bestandteil davon, wie bspw. ein Besucherzentrum, eine Dauerausstellung oder einen Erlebnispfad.
Folgende Elemente kommen bei der Entwicklung unserer Erlebnispläne üblicherweise zum Einsatz:
1. Workshop
Wir empfehlen für die Entwicklung eines Erlebnisplans die Durchführung eines Workshops zu den Planungsgrundlagen informeller Bildung (mehr). Der Veranstaltungsort wird nach Absprache durch den Auftraggeber bestimmt.
Im Workshop wird für die Teilnehmenden eine methodische Plattform entwickelt, die als gemeinsame Grundlage für die eigentliche Arbeit am Erlebnisplan dient.
Selbstverständlich bemühen wir uns, die Praxisübungen des Workshops so projektspezifisch wie möglich zu gestalten. Aus Erfahrung können wir jedoch sagen, dass die Entwicklung von fertigen Konzeptelementen im Einführungs-Workshop eher die Ausnahme sind.
Darüber hinaus ist der Einführungs-Workshop hilfreich für ein methodisches Verständnis des späteren Erlebnisplans auf Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er ermöglicht die Entwicklung eines gemeinsamen, weitgehend konsistenten Verständnisses der Bildungsarbeit, was u. a. auch die Grundlage für künftige, prozessorientierte Evaluationen und Optimierungen bildet.
2. Planungsteam
Spätestens im Anschluss an den Workshop sollte auftraggeberseitig ein verbindliches Team aus ca. 3-4 Vertretern Ihrer Einrichtung benannt werden. Dieses Team klärt konzeptionelle Fragen und entscheidet abschließend über die inhaltliche Richtigkeit. Idealerweise besteht ein solches Team sowohl
- aus den Vertretern derjenigen, die aktuell und auch später mit den zu entwickelnden Strukturen arbeiten (Praktikern) sowie
- aus Vertretern der Leitung, die in ihrer täglichen Arbeit den Blick eher auf die Gesamtsituation der Einrichtung richten müssen (Leitung).
Wichtig ist die Bereitschaft sowie Möglichkeit konstant und aktiv teilzunehmen, wobei das Interesse an der Entwicklung didaktischer Grundüberlegungen wesentlich ist.
Vom Zeitaufwand her sind, zusätzlich zum Austausch per Telefon, e-mail und Post etwa 2-3 ca. halb- bis ganztägige Treffen zu veranschlagen.
3. Analyse
Optimalerweise vor dem Workshop, sonst anschließend, benötigen wir 1-3 Tage für eine erste allgemeine Analyse des Gebietes und seiner Besonderheiten. Dafür hat es sich bewährt, wenn ein Einrichtungsmitarbeiter mit guten Orts- und Sachkenntnissen unterstützend hinzugezogen werden kann.
4. Konzeption
In dieser konzeptionellen Phase geht es um die Entwicklung von attraktiven, in sich möglichst konsistenten Erlebnissen, die sich an den Hauptzielgruppen orientieren. Dazu gehört neben der Bestimmung bedeutungsvoller Inhalte („Warum sollte der Gast das wissen wollen?“) die Entwicklung der Ankunftssituation (Willkommen, Orientierung) und der Aufenthaltssituation (Botschaft, Image, „Eselsbrücken“, Methoden).
Dies alles sehen wir immer mit Blick auf die angestrebten Haupterlebnisse, durch welche die Gäste mit den Inhalten und Zielen Ihrer Einrichtung in Kontakt gebracht werden sollen.
Die konzeptionellen Arbeiten vor Ort beziehen sich schwerpunktmäßig auf die genannten Elemente Workshop, Analyse, Team-Treffen, ggf. weitere, team-unabhängige, vertiefende Recherchen.
5. Evaluation (Testphase)
Nach der Verständigung auf die zentralen Erlebnis-Elemente werden diese visualisiert (z. B. als Modell oder Illustration) und auf Wunsch den potenziell künftigen Gästen zwecks Rückmeldung vorgestellt.
Die genauen Erhebungsinstrumente (z. B. Blitzumfrage, Fokusgruppen oder Interviews) sind zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vor dem Hintergrund der finanziellen Ressourcen abzustimmen.
6. Präsentation
Die Zahl der gewünschten Abschlusspräsentationen sowie der Nicht-Planungsteam-Mitglieder, die an den Präsentationen teilnehmen, ist uns spätestens 2 Wochen vor der Präsentation mitzuteilen, um diese entsprechend vorbereiten zu können.
7. Abschlussbericht
Der Erlebnisplan zum informellen Bildungskonzept enthält neben
- einer ausführlichen Vorstellung und Begründung der Inhalte,
- illustrierten Umsetzungsvorschlägen, sowie
- eventuellen (innen-)architektonischen Planungsarbeiten
- eine Kostenschätzung für das Gesamtvorhaben.